Widerstand gegen NS-Diktatur

Machtübernahme durch die Nationalsozialisten
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 wird die Weimarer Republik und damit die erste Demokratie in Deutschland zerstört. Innerhalb weniger Monate wird die nationalsozialistische Diktatur errichtet: Presse- und Meinungsfreiheit gibt es nicht mehr, ebenso wenig wie freie Wahlen. Antisemitismus und Rassismus werden zur Grundlage der Verfolgung und Ermordung von Millionen Menschen. Gegnerinnen und Gegner der Nationalsozialisten werden gefoltert, in Gefängnisse gesperrt oder in Konzentrationslager verschleppt.

Die meisten Deutschen begrüßen die Machtübernahme der Nationalsozialisten oder passen sich an. Widerstand leistet nur eine Minderheit, die auf die Verletzung von Menschenrechten und die Zerstörung der Demokratie reagiert. Sie folgen ihrem Gewissen und setzen ihr Leben ein, um jene Handlungsspielräume zu nutzen, die es auch unter den Bedingungen der Diktatur für Mitmenschlichkeit und politisches Handeln gibt.

Motive und Formen des Widerstands
Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten und Gruppen leisten Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Dazu gehören Menschen aus der Arbeiterbewegung, Christinnen und Christen, Jugendliche und junge Erwachsene, Angehörige des Militärs, Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma oder Künstlerinnen und Künstler.

Ihre Motive und Ziele sind vielfältig, ebenso die Formen des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus. So werden beispielsweise heimlich Flugblätter verteilt, die über die Verbrechen der Nationalsozialisten informieren und die Bevölkerung aufrütteln wollen. Andere Regimegegnerinnen und -gegner bauen Netzwerke auf, um gemeinsam im Widerstand aktiv sein zu können. Helferinnen und Helfer unterstützen verfolgte Menschen mit Verstecken oder Lebensmitteln. Angehörige des Militärs wollen sich an den nationalsozialistischen Verbrechen nicht weiter beteiligen und nutzen ihre Spielräume für Widerstand. Manche Jugendliche verweigern sich den Vorgaben des Regimes und wollen ihre Freizeit und ihr Leben selbstbestimmt gestalten. Die Menschen im Widerstand wehren sich gegen die NS-Verbrechen und setzen sich für Menschenrechte, Freiheit, Frieden und den Rechtsstaat ein. Immer in dem Bewusstsein, dass der Widerstand von den Nationalsozialisten mit aller Härte verfolgt wird.

Widerstand in Europa
Während des Zweiten Weltkrieges gibt es auf europäischer Ebene vielfach Widerstand gegen die Besatzung europäischer Länder durch das nationalsozialistische Deutschland und gegen die nationalsozialistische „Rassen“- und Vernichtungspolitik.

Menschen aus dem Widerstand in den besetzten Gebieten werden bei Entdeckung häufig nach Deutschland verschleppt. Sie kommen in Gefängnisse oder in Konzentrationslager, in denen sie Zwangsarbeit leisten müssen. Oft sind sie auch in den Lagern im Widerstand aktiv. Sie nutzen dort ihre Handlungsspielräume, um sich und andere zu schützen und sich so gegen die Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten zu wehren.

Informationen und Biografien für eure Recherche findet ihr hier: Themen und Biografien.

Beschäftigung mit Widerstandsbiografien
Zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus lässt sich besonders gut mit Biografien arbeiten. Daher spielt der biografische Zugang auch im Wettbewerb eine wichtige Rolle. Durch die Beschäftigung mit einer Person werden lebensgeschichtliche Entwicklungen, Handlungsspielräume und Entscheidungen, Veränderungen und Neuorientierungen nachvollziehbar. Wie war der Weg von Einzelnen in den Widerstand? Was hat sie bestärkt, dem Nationalsozialismus kritisch gegenüberzustehen und ihm etwas entgegenzusetzen? Menschen im Widerstand werden nicht als entrückte Heldinnen und Helden, sondern konkret und in ihrer historischen Zeit sichtbar. Auch werden in der Beschäftigung mit diesen Biografien die sehr unterschiedlichen Bedingungen für politisches Handeln in Diktatur und Demokratie deutlich.

Menschen aus dem Widerstand